Der Volkstrauertag mit dem Gedenken am Ehrenmal ist ein fester Termin im Wittorfer Kalender. In diesem Jahr berührt der Volkstrauertag viele von uns durch den Krieg so nah vor unserer Tür noch einmal mehr als in anderen Jahren. Zum Gedenken an alle Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung, an getötete Soldaten auf allen Seiten in allen Kriegen, an die vielen zivilen Opfer gedachten wir Wittoferinnen und Wittorfer gemeinsam mit Pastorin Johanna Reimers, Konfirmanden, Flutissima, der Feuerwehr und unserem Bürgermeister Thomas Herbst.

Die Wittorfer Konfirmanden berichteten von ihrem Besuch im Arbeitslager Sandbostel im Rahmem ihres Konfi-Unterrichts.
In Sandbostel ließen unter der Naziherrschaft tausende Menschen unter gnadenlosen Bedingungen ihr Leben. Die Jugendlichen wurden dort übers Gelände geführt und halfen bei der Erstellung von Namensziegeln, um den Getöteten ihren Namen und damit auch ein wenig Würde zurückzugeben.

Hier stellvertretend der Text von Timo, Konfirmand aus Wittorf.

Die Atmosphäre war trüb, und alles war still.
Wir bekamen erzählt, wie die Leute damals dort leben mussten.
Manche Bedingungen waren einfach nur schlimm und entsetzend.
Die Hungersnot war so groß, dass teilweise sogar Gefangene zum Kanibalismus an Verstorbenen tendierten.
Die Hungersnot wurde durch verseuchtes Trinkwasser und sehr wenig Essen ausgelöst.
Die Krankheiten, die sich dort ausbreiteten, waren so viele, dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann.
Ruhr und Cholera sind nur ein Bruchteil der tödlichen Krankheiten, die sich dort ansammelten.
Ich fand diese Erfahrung sehr schockierend und finde es furchtbar, dass Menschen so behandelt wurden.
Ich hoffe einfach, dass so etwas nie wieder passiert.
Von Timo Salvagnini